Herstellung
Für seinen Grappa "Cleopatra Moscato d'Oro" verwendet Poli allein den Trester (Beerenhäute und Kerne der Trauben) ausgesuchter Moscato Bianco Trauben, die im Veneto in den Colli Euganei reifen.
Möglichst tropffrisch, sozusagen direkt von der Kelter, wird der Trester in die Poli Distillerie geliefert und vor Ort im "Crysopea" gebrannt: ein dem antiken Vorbild des ägyptischen Alchimisten Cleopatra nachempfundener Wasserbad-Alambic, der mit Vakuum arbeitet.
Wie im traditionellen Kupferbrennkessel, doch noch sanfter und schonender, wird der Grappa im "Crysopea" nach dem diskontinuierlichen Verfahren gebrannt.
Diese heute nur noch selten praktizierte, weil extrem arbeitsintensive Methode verlangt, dass die Destillation nach jedem Brennvorgang gestoppt wird, um den verbrauchten Trester zu entfernen und durch frischen zu ersetzen.
Der Trester wird erhitzt, der Alkohol (der einen niedrigeren Siedepunkt hat) steigt auf in die Kühlschlange, kondensiert und fließt als Brand in eine Probeglocke.
Hier zeigt nun der erfahrene Brennmeister sein wahres Können und Talent.
Mit viel Feingefühl kappt er Vor- und Nachlauf (auch Kopf und Schwanz genannt) und bewahrt allein den edlen Mittellauf, das Herzstück des Brandes mit den feinsten Aromen für seinen "goldenen" Grappa.
Weil das frische Destillat zunächst noch gut 75 % vol. Alkohol enthält, muss es durch die wiederholte vorsichtige Zugabe destillierten Wassers allmählich auf moderate 40 % vol. Alkohol gebracht werden.
Eine kurze Reifezeit in Eichenholzfässern rundet die Struktur des Grappas weich und harmonisch ab, bevor ihn Poli als Moscato d'Oro auf die Flaschen füllt.
Weinnotiz
Polis Grappa Cleopatra ist eine Hommage an den ägyptischen Alchimisten Cleopatra, der den ersten Alambic der Antike erbaute.
Weil es damals vorrangig um das Brennen kostbarer Edelmetalle ging, nannte Cleopatra seinen Alambic "Crysopea", in Anlehnung an das griechische "chrysos (Gold) und "poirò (machen).
Nach jahrelanger Forschung entstand im 21. Jahrhundert in der Destillerie Poli ein neuer "Crysopea": ein mit Vakuum arbeitender Wasserbad-Alambic, getreu dem antiken Vorbild und zugleich der vermutlich innovativste Alambic, der heute in Betrieb ist.
Die Versuchsanstalt des Instituts von San Michele allAdige untersuchte im Jahr 2003 einen solchen mit Vakuum arbeitenden Wasserbad- Alambic mit Anreicherungssäule und einstellbarem Rückfluss ohne Böden.
Ihre Studie sowie die spätere Anwendung des Verfahrens in der Destillerie Poli sind ein bedeutender Beitrag zur Entwicklung der Verfahrensprozesse und Techniken für die Grappa-Herstellung nach der traditionellen diskontinuierlichen Methode.
Damit schließt sich mit Polis neuem-altem Crysopea der Kreis symbolisch dargestellt mit dem Drachen Uroboros, der sich selbst in den Schwanz beißt.
Serviervorschlag
Eleganter Digestif zum Abschluss eines feinen Menüs, aber auch "einfach so" ein Genuss zu zarten Teeplätzchen, Obsttarte (Orange, Birne) oder mürbem Gebäck.
Whiskystore24 Tasting Notes
Farbe: Wie flüssiges Gold.
Aroma: Aromatische Anklänge von Blüten und Zitrusfrüchten, fein verwoben mit den zartwürzigen Noten der Reife im Eichenholz.
Geschmack: Am Gaumen von ausgesuchter Reinheit und Finesse, vollmundig und harmonisch, sanft mit feiner Frische und Würze, ein einzigartiges Geschmackserlebnis.